Die Musikindustrie ist in ihrer Existenz bedroht, weil im Jahr 2002 259 Millionen CD Rohlinge mit Musik bespielt wurden. Rot/Gruen muss wieder ran und die soziale Gerechtigkeit wiederherstellen und zwar schnell. Die Privatkopie muss weg, schliesslich sind die pauschalen Abgaben nicht mehr zeitgemaess.
Eine kongeniale Argumentationskette, die uns da die Contentlobby mit den etablierten
Massenmedien liefert (vgl. auch hier). Aber wie sieht es denn wirklich aus? Ich verbrauche derzeit pro Jahr ca. 250
Rohlinge, davon gehen 90% fuer Backups meines Systems, diverse Linux-Software und
Webcache drauf, die restlichen 10% stellen Privatkopien von Musik und TV-Aufnahmen dar.
Nun rechnen wir doch mal:
0.0641 Euro pro Stunde Content, d.h. 0.0833 Euro pro 700MB CD-Rohling
250 * 0.0833 Euro = 21 Euro, d.h. ca. 1 Euro pro von mir angefertigter Privatkopie fuer
die GEMA
Wenn man nun bedenkt, dass ich durch die Selbstproduktion die Marge des Handels, Kosten
fuer Vertrieb, Verpackung, Herstellung und die Bezahlung der dafuer relevanten
Mitarbeiter eingespart habe und man fuer eine durchschnittliche CD 10-15 Euro zahlt,
sollte das eigentlich genuegen, um die Ansprueche der Rechteinhaber zu decken. Die Kosten
fuer ein 'Axel F 2003', 'Wonderful Days 2001' oder sonstige Neuverwurstungen sind ja
sowieso streng monoton fallend. Aber solche Ueberlegungen zaehlen ja nicht, schliesslich
kostet ein Album per Napster2 oder iTunes-Store auch 10$ und die Leute kaufen es trotzdem.
Der naechste logische Schritt waere wohl auch die Herstellung des eigentlichen Contents
auf den Nutzer zu uebertragen. Ich hoffe der "Urheberrechtskorb drei" wird sich auch
dieser Problematik annehmen...