Endlich gibt es nun puenktlich zum Film-Sequel 'Matrix Reloaded' auch das passende Spiel zum Film von Shiny. Der Titel kommt fuer alle Konsolen und den PC, ich selbst habe hier die PC Version und kann leider keinen Vergleich zu den anderen Implementierungen bieten. Es handelt sich bei Enter the Matrix um einen 3rd Person Shooter mit einigen Fahr- und Flugeinlagen, der auf Raetsel voellig verzichtet, dadurch wird das den Filmen nachempfundene Kampfsystem zum Hauptteil des Spiels. Gluecklicherweise ist dies sowohl design- als auch steuerungstechnisch sehr gut gelungen, es gibt massenhaft Martial Arts Attacken, die alle per Motion Capturing animiert wurden, dazu diverse Handfeuerwaffen und natuerlich den obligatorischen Bullet Time Effekt. Durch diesen und die guten Animationen der Figuren sehen die Kaempfe auch recht spektakulaer aus und die Steuerung des ganzen ist anspruchsvoll, aber nicht zu komplex. Kommen wir aber nun zu den Schwachpunkten des Spiels: Besonders auffaellig ist die schlechte Texturierung der Umgebung und die viel zu geringe Polygonzahl fuer alles ausser den beiden Hauptcharakteren (quadratische Reifen, Trinity hat ein eckiges Kinn, ...), ausserdem bietet das Spiel nur 16-Bit Farbtiefe. Die Gegner KI schwankt von gut bis absolut katastrophal und durch die Konzentration auf die Gefechte hat Shiny das Leveldesign voellig vernachlaessigt. Im Prinzip pruegelt man sich in alter Final Fight oder Streets of Rage Tradition einfach durch die Level. Enttaeuscht war ich auch von der schwankenden Qualitaet der Videos. Die meisten haben zwar gluecklicherweise fast DVD Qualitaet, einige sehen aber so aus wie PC Player Videos von Mitte der neunziger Jahre (pixelig, graessliche Farben). Auch die Cut-Scenes haben mich teilweise unangenehm ueberrascht, da sie sich teilweise als niedrig-aufgeloeste Videoschnipsel mit schrecklichen Farben entpuppten. Dies liegt wohl an der offensichtlich schwachen Engine, trotz der bis auf die Kaempfe unspektakulaeren Grafik kommt es zu gelegentlichen Rucklern, besonders in dem grafisch ansprechenden Levels mit vielen Spiegeleffekten. Der Sound ist durchweg gelungen, genauso die Sprachausgabe. Der hohe Schwierigkeitsgrad wird gluecklicherweise mit den automatisch regenerierenden Gesundheits- und Fokus-Balken ausgeglichen. Bei letzterem handelt es sich um den Vorrat an "Bullet-Time-Energie".
Fazit: Das Spiel lebt von den extrem spannenden Kaempfen und den (meistens) gelungenen Videosequenzen. Leider ist es technisch schlecht und nicht sonderlich innovativ. Insgesamt ist es somit Fans des Films und reinen Actionfreunden zu empfehlen, fuer den Massenmarkt taugt es aber nicht.